Mit einer derart verbesserten und zuverlässigeren Darstellung komplexer Hafenabläufe qualifiziert sich der digitale Hafenzwilling als strategisches digitales Hafen-Masterplanungswerkzeug, das eine präzisere Planung und bessere Visualisierung für die Planung von Hafenentwicklungsprojekten in der Zukunft ermöglicht.
HPC entwickelt die Simulationslogik des digitalen Zwillings für den Hamburger Hafen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Zusammenspiel der Terminals sowie dem Wasser-, Straßen- und Schienenverkehr. Das Modell berücksichtigt die Hafenanlaufsimulation verschiedener Schiffsgrößen und deren Abfertigung über alle Verkehrsträger hinweg und konzentriert sich insbesondere auf den Hafenstraßenverkehr, einschließlich des quantitativen Einsatzes der erforderlichen Umschlaggeräte. Die aus der Simulation gewonnenen Daten können auch verwendet werden, um Rückschlüsse auf den Energieverbrauch und die Emissionen sowie auf die Umweltauswirkungen insgesamt zu ziehen.
"Während in der Vergangenheit ein Hafenentwicklungsplan in mehrjährigen Abständen überprüft und mit großem Aufwand erneuert wurde, ermöglicht ein digitaler Hafenmasterplan eine Verstetigung des Hafenentwicklungsprozesses", sagt Carsten Eckert, Simulationsexperte und beauftragter Projektleiter bei HPC. "Auf diese Weise kann sich die Hafenplanung analog zur Realität aktualisieren und vor allem auf einen Blick verständlich und sichtbar werden."
Die Visualisierung des digitalen Hafenzwillings wird vom Fachbereich Informatik - Mensch-Computer-Interaktion (HCI) der Universität Hamburg entwickelt. Neben der HPA, HPC und den Instituten HCI und IfOR der Universität Hamburg sind Bremenports, Hafen Kiel und Niedersachsen Ports als assoziierte Partner beteiligt.
Das Projekt wurde als "HafenplanZen" veröffentlicht und wird im Rahmen desInnovative Hafentechnologien (IHATEC II)Förderprogramm des deutschen Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMDV). Das Gesamtbudget für das Projekt beträgt etwa 1,1 Millionen Euro. Die Förderquote liegt bei 50 Prozent.