Am liebsten intermodal und klimaneutral
Dorothe Görtz, Senior Consultant für Rail Operations & Wasserstoff im Bereich Hafenumschlag
Was hält eine Expertin für Schienenverkehr vom 9-Euro-Ticket, dem deutschlandweiten Sommerangebot 2022 für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr? „Man muss sich vorher ein Konzept und eine langfristige Vision ausdenken, damit es nachhaltig wirkt“, findet Dorothe Görtz. Selbst ist sie immer gerne Bahn gefahren, ob zwischen ihren beiden Heimatorten Bielefeld und Münster oder während ihres Studiums an der Technischen Universität Dortmund. Im Logistik-Studium hat sie alle Verkehrsträger kennengelernt, aber gemerkt: „Schienenverkehr macht mir am meisten Spaß – weil es da den größten Optimierungsbedarf gibt.“ Seit 2020 beschäftigt sie sich bei HPC Hamburg Port Consulting damit.
„Bei HPC liegt mein Fokus zurzeit auf der Terminalplanung“, berichtet sie. Schon in ihrer Masterarbeit hatte sie sich mit dem Automatisierungspotenzial eines Hinterlandterminals für kombinierten Verkehr beschäftigt. Jetzt arbeitet sie international – plant den Ausbau von Bahnterminals in Mitteleuropa oder entwickelt das Konzept für eine komplett neue Intermodalanlage in Kalifornien. „Die USA haben andere Ladungsbehältnisse, längere Strecken und Doppelstockwagen“, schwärmt sie. Für Neues ist Dorothe Görtz zu begeistern.
So kam es, dass sie nach einem Monat im Unternehmen in ein Zukunftsthema „reingerutscht“ ist: Der HPC-Mutterkonzern Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) will bis 2040 klimaneutral werden, der Energieträger Wasserstoff soll wesentlich dazu beitragen. Frische Ideen und wissenschaftliche Methoden der Hochschulabsolventin waren gefragt. Als strategische Beraterin hat sie das HHLA-Innovationscluster Clean Port & Logistics für Terminal-Equipment mit Brennstoffzellenantrieb mit aufgesetzt. Ihre Aufgaben reichten von der ersten Idee über die Projektplanung bis zum Fördermittelmanagement. Beim Leitprojekt TransHyDE analysiert sie, wie sich Wasserstoff wirtschaftlich transportieren lässt. „Wir wollen gemeinsam mit der HHLA Wissen aufbauen“, sagt Dorothe Görtz.
Auch privat will die Westfälin ständig dazulernen – am liebsten aus der spanischsprachigen Welt: Freiwilligenjahr in Peru, Auslandssemester in Spanien, solche Sachen. Bei HPC hat sie eine chilenische Tandem-Partnerin zum Sprachaustausch gefunden: „Wenn ich mit Barbara Allendes zusammen ins Büro fahre, verbessere ich mein Spanisch und sie ihr Deutsch.“

Dorothe Goertz
Senior Consultant for Rail Operations and Hydrogen in the Field of Port Handling


