Die Initiative Connecting Ports zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen Häfen und deren Partnerorganisationen global zu verbessern – mit einem klaren Fokus auf die Reduktion von CO2-Emissionen. Als führende Beratungsfirma im Hafenbereich sieht sich HPC in der Verantwortung, als treibende Kraft für diese Verbesserungen zu agieren und die Branche insgesamt in Richtung nachhaltigerer und effizienterer Betriebsstrukturen zu bewegen.
Der Schwerpunkt der dritten Ausgabe der Talkshow lag auf den Herausforderungen der Hafenautomatisierung. Diskutiert wurde, warum trotz bedeutender Fortschritte in den letzten drei Jahrzehnten eine breite Einführung von Automatisierungslösungen bislang ausgeblieben ist.
Dr. Niels Kemme von HPC betonte, dass die Automation im Hafen Rotterdam, die 1993 eingeführt wurde, bisher nur in 50 bis 60 Containerterminals weltweit Nachahmer gefunden hat. Dies geschieht, obwohl die Vorteile der Automatisierung – wie reduzierte CO2-Emissionen, Kosteneinsparungen, Effizienzsteigerungen und eine sicherere Arbeitsumgebung – klar nachgewiesen sind.
Im Gespräch wurde deutlich, dass die Automatisierung häufig nicht die erwarteten Produktivitätsgewinne oder andere Vorteile bringt. Gründe dafür sind unter anderem lokale Gegebenheiten, finanzielle Einschränkungen oder infrastrukturelle Unterschiede zwischen den Terminals. Die Expertenrunde betonte, dass eine vollständige Automatisierung nicht das Ziel für alle Betreiber sein sollte.
Finanzielle Hürden stellen für viele Betreiber eine große Herausforderung dar – insbesondere in Regionen mit niedrigen Arbeitskosten, wo die Einsparungen durch Automatisierung die hohen Investitionskosten nicht rechtfertigen. Hinzu kommen Probleme mit unzureichender Stromversorgung in bestimmten Gebieten, die den Betrieb energieintensiver automatisierter Systeme erschweren. Darüber hinaus können Widerstände seitens Hafenbehörden, Betriebsleitungen und Gewerkschaften geplante Automatisierungsprojekte verzögern oder ganz verhindern.
Pascal Brockman, Direktor für Betrieb bei HHLA in Hamburg, sprach sich gegen „Automatisierung um der Automatisierung willen“ aus. Stattdessen plädierte er für einen schrittweisen Ansatz, bei dem wiederholbare Abläufe mit geringer Variabilität – wie etwa Staplerbewegungen zwischen Lager und Kai – vorrangig automatisiert werden. Der Einsatz von automatisierten Transportfahrzeugen (AGVs) hat sich in diesem Bereich bewährt.
Prozesse mit hohem Durchsatz und bislang arbeitsintensiven Abläufen, wie beispielsweise Torfunktionen in Terminals, standen ebenfalls im Fokus der Automatisierung. Dr. Lawrence Henesey von HPC hob die globale Verbreitung von Technologien wie der optischen Zeichenerkennung (OCR) hervor. Diese Technologie ermöglicht eine präzisere Datenkontrolle und verbessert gleichzeitig die Sicherheit – eine kosteneffiziente Lösung im Vergleich zu teureren Systemen.
Die Herausforderungen der Dekarbonisierung und Effizienzsteigerung variieren von Hafen zu Hafen erheblich. Doch die Gemeinsamkeiten in Terminalabläufen bieten Häfen eine wertvolle Grundlage für den Wissensaustausch und die gemeinsame Lösungsfindung. Mit der Talkshow-Reihe Connecting Ports fördert HPC weiterhin den Dialog und die Zusammenarbeit, um Häfen bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen und der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen.